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Stuttgart

Foto: RTF.1
Gegen das Vergessen des IS-Genozids: Jesidin Nadia Murad als Gastrednerin im Landtag

Der 3. August 2014 war der Tag, der das Leben der damals 21jährigen Jesidin Nadia Murad für immer verändern würde. Truppen des IS - auch Daesh genannt - drangen in ihr Heimatdorf im Nordirak ein, töteten ihre Mutter und ihre Brüder und verschleppten sie. Die junge Frau wurde mehrfach vergewaltigt und gefoltert. Aber sie konnte fliehen. Im Jahre 2015 kam sie im Rahmen eines Hilfsprogramms des Landes zusammen mit 1.000 weiteren Frauen und Kindern aus dem Nordirak nach Baden-Württemberg. Mit ihren Erfahrungen ging sie an die Öffentlichkeit, wurde UN-Sonderbotschafterin und setzt sich mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Anwältin Amal Clooney dafür ein, dass die IS-Verbrechen vor den internationalen Strafgerichtshof kommen. Heute war sie Gastrednerin im Landtag.

Nadia Murad ist in Baden-Württemberg angekommen. Es ist ihre neue Heimat geworden in einer Zeit, die für sie sehr vom Reisen geprägt ist – und von dem Ziel, die Verbrechen von Daesh nicht zu vergessen, sondern klar zu benennen: "Die Terroristen haben unsere Familien auseinandergerissen, viele ermordet, vor allem die Männer, und uns Frauen und Kinder behandelt als wären wir keine Menschen, als hätten wir keinen Wert. Sie taten das allein aus dem Grund, weil wir Jesiden in ihren Augen Ungläubige sind. Sie wollten uns vernichten. Sie verübten einen Völkermord", sagte Murad.
 
Nicht Rache, sondern Gerechtigkeit fordert Nadia Murad. Der Genozid dürfe nicht verdrängt oder vergessen werden. Sonst würde es bald noch mehr Gruppen wie Daesh geben. Deshalb galt ihr besonderer Dank dem Landtag, der mit allen vier damals im Landtag vertretenen Fraktionen das Hilfsprogramm beschlossen hatte.  "Sie alle haben uns gezeigt, dass die Welt uns nicht vergessen hat und dass wir doch noch eine Zukunft haben werden und dass das Unrecht am Ende nicht siegen wird", sagte Nadia Murad.
 
Die UN-Sonderbotschafterin hatte aber auch einen Appell an die Deutschen im allgemeinen – speziell an diejenigen, die mit Flüchtlingen Ängste verbinden: "Die meisten sind gute Menschen, auch wenn sie oft mit anderen Werten aufgezogen werden. Ihre geliebte Heimat nicht freiwillig verlassen und furchtbare Dinge erlebt haben. Gerade weil wir Krieg und Gewalt selbst erlebt haben, stehen wir aber auch an Ihrer Seite, wenn es darum geht, Kriminellen und Terroristen Einhalt zu gebieten. "
 
Viel Unterstützung hätten die Flüchtlinge auch von den Kirchen erhalten. Diese hätten aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt. Von den muslimischen Gemeinden erhoffe sie sich die gleiche Entschlossenheit im Kampf gegen den Extremismus: "Jetzt sollten sich vor allem Muslime und deren Religionsträger und Oberhäupter öffentlich gegen Extremismus und Terrorismus aussprechen und alle anderen Religionen, Ethnien und Nationalitäten akzeptieren und respektieren. "
 
Deutschland, so schloss Murad die Rede, sei ein Segen für die Jesiden geworden, und jetzt würden sie alles tun, dass sie ein Segen für Deutschland würden.


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